Full House im Landgasthof Puurehuus beim X-network Zmorge am 15. März. Mehr als dreissig Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten aufmerksam, was der leidenschaftliche Internetunternehmer, Speaker und Buchautor Jörg Eugster zum Thema „Digitalisierung“ zu sagen hatte. Seinen Vortrag hier en detail wiedergeben zu wollen, hiesse, Eulen nach Athen und wieder zurück zu tragen. Denn schliesslich hat Jörg Eugster genau dazu einen leicht lesbaren und dennoch manchmal schwer zu verdauenden Beststeller geschrieben: „Übermorgen“.
Dass der Vortrag dann doch noch einmal eine Dimension spannender, unterhaltsamer und eindrücklicher ausfiel, war dem Einsatz, der sachlichen und der rhetorischen Kompetenz des „Mannes in Türkis“ zu verdanken. Hängengeblieben sind vor allem diese Kernthesen:
a) Die Digitalisierung hat alle, wirklich alle Lebensbereiche erfasst und wird sie beeinflussen/verändern.
b) Dabei schafft sie Mehrwert, z.B. in Form erhöhter Sicherheit im Strassenverkehr, Bereitstellung enormen und über das Vermögen des Einzelnen hinausgehenden Wissens, neue Chancen für Wachstum und Prosperität.
c) Sie schafft aber auch neue Risiken, z.B. in Form von Disruption und der Bedrohung/Vernichtung kompletter Branchen (Sind wir übermorgen alle weggeubert?), neuer Bedrohungen durch Cyberkriminalität, -terrorismus und -krieg, Fake-news, HateSpeech und anderen.
d) Die Digitalisierung vollzieht sich in immer rasanterem Tempo. Vor allem die Themen „alles-ist-mit-allem-und-jeder-ist-mit-jedem-vernetzt“, „Robotik“ und „künstliche Intelligenz“ entwickeln sich so schnell, dass die Frage berechtigt ist, ob und wie Recht und Politik überhaupt noch mitkommen.
Dass sie das sollten und eher noch der Entwicklung voraus sein sollten, zeigt die Verluderung von Sitte und Anstand in den HateSpeeches, Fake-news und Cybermobbings in den Sozialen Netzwerken, die ja dem – offenbar zu optimistischem – Traum gefolgt sind, Menschen würden frei jedweder Regulierungen nur das beste von sich zeigen (Scha(n)de eigentlich, dass dem nicht so zu sein scheint, und rechtsfreie Räume eher Thomas Hobbes´ Leviathan nach vorne bringen).
Angesichts der Relevanz und Brisanz der Themen entstand eine sehr gute, sehr lebhafte und an vielen Punkten auch kontroverse Diskussion. Ob man dabei eher auf die Chancen der Digitalisierung setzt oder ihre Risiken fürchtet, ist bis zum gewissen Grad sicher der individuellen Einstellung geschuldet. Spannend wird das Übermorgen so oder so.
Herzlichen Dank an Jörg Eugster auch dafür, dass es zum Abschluss dieses gelungenen Zmorge auch noch für jede(n) Teilnehmer(in) ein handsignierte Buch als Geschenk gab.
Wer mehr wissen möchte: www.eugster.info